24.04.2021 - (21049) Heimatbund unterstützt länderübergreifende Iniiative "Funklock stoppen!"

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Funklock stoppen! – Wir wollen den plattdeutschen Sender

Heimatbund unterstützt länderübergreifende Iniiative

 

Mit einem offenen Brief wirbt der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, Dr. Jörn Biel, für die Initiative „Funklock stoppen!“:

 

„Funklock stoppen!“ – unter dieser Überschrift engagiert sich der Schleswig-Holsteinische Heimatbund seit Anfang des Jahres für die Schaffung eines öffentlich-rechtlichen plattdeutschen Mediums. Wir tun dies innerhalb eines wachsenden Bündnisses von Landschaftsverbänden, Heimatbünden, Bühnenbünden, Plattdeutschen Räten und Vereinen verschiedener norddeutscher Bundesländer.

Das gemeinsame Ziel des Bündnisses wurde auf einer Acht-Länder-Konferenz am 31.03.2021 so formuliert:

„Wir nehmen uns andere Kleine-Sprachen-Sender in Europa zum Vorbild und fordern ein öffentlich-rechtliches Medium, das 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche ein plattdeutsches Hörfunk-Programm plus Online-Angebot sowie gelegentliche Filmbeiträge produziert. Das Hörfunk-Programm bietet einen Mix aus bunten Themen sowie seriösen Berichten über Welt und Region. Dazu gehören tagsüber stündliche oder halbstündliche Nachrichten. Im Musikprogramm laufen aktuelle plattdeutsche, hochdeutsche und internationale Musiktitel für Erwachsene. Besondere Hörfunkoder

Online-Angebote richten sich an Jugendliche und Senioren. Das Medium nutzt die plattdeutsche Sprache als tägliches Werkzeug und hält dabei Qualitätsstandards ein, die in anderen deutschen Programmen für die hochdeutsche Sprache gelten.“

Diese Forderung bedeutet einen Paradigmenwechsel in unserer auf das Thema Medien gerichteten Interessensarbeit für das Niederdeutsche. Rangen wir bisher in Ausschüssen und Gremien zumeist um einzelne plattdeutsche Sendeminuten in ansonsten standardsprachlichen Programmen, so streben wir nun nach einem substantiellen, nachhaltigen, verlässlichen medialen Angebot, welches der öffentlichrechtlichen Versorgung anderer „kleiner Sprachen“ in Europa vergleichbar ist.

Der digitale Fortschritt hat die Ausstrahlung eines solchen Programms längst erleichtert. Am Beispiel des Norddeutschen Rundfunks, der mit NDR Blue, NDR Plus und NDR Info Spezial drei zusätzliche Programme geschaffen hat, die er online und via DAB+ ausstrahlt, erleben wir, dass die Einrichtung und flächendeckende Verbreitung eines solchen Programms technisch kein Problem darstellt. Doch die Niederdeutschen - mit 2,5 Millionen Sprechern in Deutschland (vgl. Handbuch der Sprachminderheiten in Deutschland, Narr 2020) eine der größten „kleinen Sprachen“ Europas – sind, was ihre mediale Versorgung anbelangt, weiterhin Schlusslicht.

Ein Video, das der Schleswig-Holsteinische Heimatbund am 28.01.2021 auf Youtube veröffentlichte, führt die ungenügende Lage vor Augen. Zu sehen ist ein Radio, das unter anderem das samischsprachige (ca. 20 - 40 tausend Sprecher) Programm des schwedischen Rundfunks, das friesischsprachige (ca. 450 tausend Sprecher) Programm des niederländischen Rundfunks oder das gälischsprachige (ca. 1,6 millionen Sprecher) Programm des irischen Rundfunks empfängt. Ich halte fest: Es handelt sich bei allen Beispielen um öffentlich-rechtlich angebundene Sender. Als allerdings im Film das Plattdeutsche genannt wird, verstummt das Radio.

Mit diesem Schreiben lade ich Sie ein, uns dabei zu unterstützen, diesen Mangel zu beseitigen, dieses - wie es der Kampagnenslogan einfordert - Funkloch endlich zu stopfen. Im August 2020 nahm der schleswig-holsteinische Landtag einstimmig den Antrag „Niederdeutsch ist Teil der schleswig-holsteinischen Identität“ an. Wenn es uns damit auch in 20, 30 Jahren noch ernst ist, dann muss jetzt etwas passieren!

Nachfragen und Ihr Interesse zu diesem Thema sind sehr willkommen! Melden Sie sich dazu gerne jederzeit bei unserem Referenten für Niederdeutsch, Jan Graf, 0431 – 98384-15; j.graf@heimatbund.de.

(www.heimatbund.de)

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