PLATTNET-Nachricht – 30.11.2023
PEN-Zentrum für Niederdeutsch und Friesisch gegründet -
In der Pressemitteilung vom 22. November 2023 heißt es:
»Ziel der Vereinigung ist es, die niederdeutsche und friesische Sprache insbesondere im Bereich der sogenannten ernsthaften Literatur zu pflegen und zugleich als Leuchtturm für jene zu fungieren, die wegen des Gebrauches ihrer Muttersprache verfolgt werden. So unterdrückt der chinesische Staatsapparat die Uiguren und ihre Kultur und das Mullahregime im Iran kurdische Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Verfolgungen und Repressionen, ungleiche Behandlung von Minderheitensprachen gibt es auf fast allen Kontinenten. Hier kann der NF-PEN zeigen, dass es auch anders geht.«
Gründungsmitglieder sind unter anderem Simone Barrientos, Marianne Ehlers, Evert Everts, Uwe Friesel, Jam Jar (Per Ole Heidorn), Christoph Scheffler, Gesa Schröder, Gerd Spiekermann, Heiko Thomsen und Jochen Wiegandt.
Zum Gründungspräsidenten wählte die Versammlung den ehemaligen Vize-Präsidenten des deutschen PEN-Zentrums Leander Sukov. Zum Generalsekretär bestimmte sie den aus Helgoland stammenden Schriftsteller Reimer Boy Eilers.
Auf internationaler Ebene möchte sich der NF-PEN beim Translation and Linguistic Rights Committee des Internationalen PEN engagieren. Außerdem sind Lesungen und Übersetzungen in Niederdeutsch und Friesisch geplant.
Der neue PEN hat bereits die PEN-Zentren in den Ländern seines Tätigkeitsbereiches informiert: Die PEN-Zentren der USA, Brasiliens, Dänemarks und der Niederlande bekamen ebenso Briefe wie das deutschen PEN-Zentrum, der PEN-Berlin und der Exil-PEN und der internationale PEN in London. Denn mit über einer Million Sprecherinnen und Sprechern über die deutschen Landesgrenzen hinaus ist Niederdeutsch eine der großen internationalen Minderheitssprachen. Allein in Amerika gibt es über 500.000 Sprechende. Brasilien und us-amerikanische Bundesstaaten haben Niederdeutsch als Minderheitensprache anerkannt. Auch in den Niederlanden gibt es viele, die Niederdeutsch sprechen.
Um auch künftig ernsthafte Literatur und Lieder auf Plattdeutsch und Friesisch lesen und hören zu können, haben rund 40 Schriftsteller und Liedermacher das neue PEN-Zentrum gegründet. Mit dem Niederdeutsch-Friesischen PEN-Zentrum sollen die beiden Sprachen besser gepflegt und verbreitet werden, sagte der Gründungspräsident Leander Sukov der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Wichtig sei der Autorenvereinigung, dass die Sprachen nicht nur genutzt werden, um damit lustige Dinge zu erzählen. „Wir wollen Niederdeutsch wieder zu dem machen, was es einmal war: eine Literatursprache“, erklärte Sukov.
Das PEN-Zentrum muss nun noch vom PEN International anerkannt werden. Das kann ein bis zwei Jahre dauern.
(div. Pressequellen)
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